Die Fußballschuhe von Christoph Metzelder

von Christof Amsbeck

Über die Homepage unseres S04 bin ich auf eine Auktion des Internetportals "United Charity" aufmerksam geworden. Dort wurden Christoph Metzelders DFB-Pokal-Schuhe für einen guten Zweck versteigert. In seiner ersten Saison mit dem FC Schalke 04 holte Christoph Metzelder den Pott in den Pott - und zwar in genau diesen Schuhen, die von Adidas extra für das DFB-Pokalfinale angefertigt wurden. Die Schuhe sind ein absolutes Unikat und tragen das Wappen der Königsblauen und die Aufdrucke DFB-Pokalfinale (links) und Berlin 21.5.2011 (rechts). An den Schuhen haften noch Grashalme und die Kreide aus dem Olympiastadion. Und das Beste: Schalkes Abwehrchef würde dem Gewinner dieses besondere Pokal-Souvenir persönlich in Gelsenkirchen übergeben. Also eine tolle Erinnerung für jeden Schalker der am 21. Mai 2011 live mit in Berlin dabei war!

An dem Gedanken diese Schuhe zu erwerben und damit zudem noch etwas Gutes zu tun, fand ich immer mehr Gefallen. Am 29 Juni 2011 um 17:54 Uhr habe ich die Auktion schließlich gewinnen können. Der Erlös der Auktion geht ohne einen Cent Abzug an die Christoph Metzelder Stiftung - fit fore future, die sich gegen Kinderarmut in Deutschland und für benachteiligte Jugendliche, vorrangig im Ruhrgebiet, einsetzt.

Unmittelbar nach Auktionsende nahm United Charity mit mir Kontakt auf und nachdem ich alle wichtigen Daten hatte, habe ich das Geld fix überwiesen. Nach Zahlungseingang meldete sich direkt Anika Hartung von der Christoph Metzelder Stiftung, um einen Übergabetermin abzusprechen. Das hat ganz wunderbar funktioniert. Der Mailverkehr war super, absolut zuverlässig und sehr, sehr freundlich. Davon war ich richtig begeistert, weil ich das in der Form gar nicht erwartet hatte. Die Übergabe wurde für Donnerstag, den 07. Juli 2011 um ca. 17:30 Uhr im "Ess Null Vier" auf dem Schalker Vereinsgelände vereinbart, im Anschluss an das Training unserer Mannschaft.

Um 17:00 Uhr war ich am "Ess Null Vier". Auf dem Trainingsgelände war kein Spieler mehr zu sehen. Gut, dass ich nicht eher da war, denn nachher habe ich erfahren, dass die Mannschaft nur ein Lauftraining absolviert hatte. Dafür lief mir direkt Jurado über den Weg, der zu seinem Auto im alten Parkstadion wollte.

Um 17:20 Uhr habe ich mich dann mit Frau Hartung im "Ess Null Vier" getroffen und erfahren, dass Christoph Metzelder wohl etwas später käme, weil er Probleme mit der Achillessehne hätte und deshalb erst noch zum Arzt müsse. Zu uns kam noch eine Dame aus Wuppertal mit ihrem neunjährigen Sohn, die ein Trikot von Christoph Metzelder bekamen. Der Junge ist übrigens Torwart und wechselt jetzt im Sommer von Wuppertal in die E-Jugend des FC Schalke 04!! Meine Frage, ob er denn auch mal zum FC Bayern wechseln würde, hat er vehement verneint. Damit war das schon mal geklärt! Man lernt ja aus der jüngsten Vergangenheit!

Weil der DFB-Pokal aktuell wieder im Lokal ausgestellt wurde, habe ich die Chance genutzt von dem guten Stück ein Foto zu schießen. Zu meiner Verwunderung stand der Pokal einfach so auf einem Tisch. Ich hatte mit einer Vitrine aus Panzerglas gerechnet. Ein netter älterer Herr passte deshalb auf den Pokal auf. Er bot mir direkt an mich mit dem Pokal abzulichten. Ich könnte ihn auch ruhig anfassen. Das habe ich natürlich getan und wasche mir deshalb ab sofort nie wieder die rechte Hand!

Im "Ess Null Vier" gibt es einen separaten Spielerbereich. Aus diesem kam Alexander Baumjohann, blickte durch das Lokal und wünschte freundlich einen guten Tag, was ich natürlich erwidert habe. Netter Typ! Bis Christoph Metzelder kam, habe ich mich sehr nett mit Frau Hartung unterhalten. Sie ist bereits seit 11 Jahren mit Christoph Metzelder befreundet und ist seit Gründung der Stiftung im Jahre 2006 quasi hauptamtlich für diese tätig. So konnte sie viele interessante Dinge berichten. Bisher wusste ich z.B. nicht, dass die Spieler von Real Madrid eine eigene Austobahnabfahrt zum Trainingsgelände haben. Zu dem Gelände kommt so kein "Normalo" hin, geschweige denn drauf. Raul hätte sich deshalb auch sehr gewundert, dass auf Schalke die Fans direkt bis an den Trainingsplatz kommen dürfen. Mittlerweile würde ihm das aber auch gut gefallen! In Madrid geht auch kein Spieler alleine in die Stadt. Vorher wird sich beim Verein gemeldet und dann kommt ein Bodyguard mit. Nach den Spielen stehen in Madrid 15.000 Fans vorm Stadion die Autogramme erhaschen wollen. Also alles fast so groß wie bei unseren Blauen!

Von den Finalschuhen gibt es übrigens nur ein Paar. Das Finaltrikot gibt es in doppelter Ausführung, weil dieses in der Halbzeitpause gewechselt wird. Ein Finaltrikot wurde auch für die Stiftung versteigert, das Zweite hängt bei Christoph Metzelder im Wohnzimmer.

Anika Hartung erzählte, dass Christoph Metzelder sehr sozial engagiert sei. Die Stiftung sei ihm ein echtes Herzensanliegen. Mindest einmal im Monat nähme er Kinder mit auf das Trainingsgelände um mit ihnen zu kicken. Zudem besucht er viele Veranstaltungen für die Zwecke seiner Stiftung. Er möchte über alle Vorgänge die die Stiftung betreffen informiert sein, so dass alles über seinen Schreibtisch laufen würde. Ich kann dazu nur sagen: Hut ab vor soviel Einsatz!

Um 18:00 Uhr war es dann soweit. Christoph Metzelder gesellte sich zu uns und machte auf mich trotz seiner Verletzung einen gut gelaunten Eindruck. Nach der Begrüßung per Handschlag bekam ich die Schuhe vom ihm überreicht und Frau Hartung schoss einige Fotos von uns. Natürlich gab es auch Autogrammkarten mit Widmung. Für meine beiden Töchter habe ich je eine Karte bekommen und natürlich auch eine für mich. Soviel Zeit muss sein! Damit waren die ersten fünf Minuten vergangen. United Charity will über die Übergabe berichten und wahrscheinlich auch der S04. Mal abwarten!

Anschließend haben wir uns noch ca. 15 Minuten ganz locker über Gott und die Welt unterhalten. Z.B. über die einzigartige Atmosphäre beim Pokalfinale in Berlin, wo die Schalker eine irre Stimmung verbreitet hätten, die am Ende auch die Duisburger angesteckt hat. Eine riesige friedliche Party, der erste nationale Pokal für ihn und für Raul. Bei der Gelegenheit habe ich mich auch gleich für seine Unterstützung beim Raul-Transfer bedankt. Er sagte, dass das schon wirklich eine große Aufgabe war und das Felix Magath daran einen Riesenanteil hat. Eine Supergeschichte und ein riesiger Imagegewinn für die Bundesliga. Wir waren uns darüber einig, dass die Bundesliga in den nächsten Jahren aufgrund solider Vereinsführungen sicher noch weiter Boden gut machen würde im Vergleich zu den Ligen in Spanien, England und Italien.

Dann gingen vor dem Lokal die Spieler der Ergo Nationalelf vorbei. Christoph Metzelder sagte: "Die Jungs sind ganz fit. Letztes Mal haben wir nur 4 oder 5 - 0 gewonnen." Ein 25 - 0 wie beim Trainingsspiel auf Rügen hatte er auch noch nicht erlebt. Im Schnitt alle 3,6 Minuten ein Tor. Da muss man sich schon richtig beeilen den Ball wieder auf den Anstoßpunkt zu bekommen!

Natürlich haben wir auch über den Manu und seinen Vereinswechsel gesprochen. Er kann die Entscheidung vom Grundsatz her verstehen, schließlich geht es hier um Profisport, wundert sich allerdings, dass sich Manu bei den "Bayernfans" so anbiedern würde. Das hätte er doch gar nicht nötig. So einen Torwart, "den Besten der Welt", könne man natürlich nicht so leicht ersetzen. Auf meine Äußerung, dass wir ja auch noch eine Abwehr haben, antwortete Christoph Metzelder: "Da muss ich demnächst sicher wieder mehr arbeiten." Auf seine Frage, ob ich auch Fußball spielen würde, habe ich wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich, wenn ich damit Geld verdienen müsste, sicher verhungern würde.

Für weitere Auktionen seiner Stiftung will Christoph Metzelder demnächst mal die Schuhschränke seiner Kollegen "plündern". Also, Augen auf beim Schuheinkauf!

Zum Abschluss bedankte sich Christoph Metzelder für die nette Unterhaltung, was ich natürlich voll und ganz zurück geben konnte und er verabschiedete mich mit den Worten "Vielleicht sieht man sich ja mal wieder." Für meine Seite kann ich das sicher bejahen, ob er mich allerdings in der Donnerhalle wiederfinden würde, weiß ich nicht.

Christoph Metzelders Pokal-Schuhe haben jetzt in einer Vitrine in unserem Besprechungsraum ihren neuen Platz gefunden. Die Autogrammkarte etc. werden das noch entsprechend abrunden. Ein tolles Andenken an ein schönes und erfolgreiches Pokalwochenende in Berlin. Die Schuhe werde ich auf jeden Fall in Ehren halten! Alles in allem eine runde Geschichte!!

Die Christoph Metzelder Stiftung werde ich auf jeden Fall auch weiterhin im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützen. Hier erfährt man alles Wichtige:
http://www.metzelder-stiftung.de

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Alles wir gut

Amsel